Die Freiwillige Feuerwehr der Gemeinden Mettlach, Perl sowie die Stadt Merzig führten im Zeitraum vom 23.08.2019 bis zum 07.09.2019 gemeinsam den Lehrgang „Truppführer“ durch.
Durch den 35 Unterrichtseinheiten andauernden Lehrgang wurden die Teilnehmer befähigt einen Trupp innerhalb Ihrer Einheit zu führen. Mit dem erfolgreichen Abschluss konnten Sie auch Ihre Truppmann Ausbildung abschließen.
In verschiedene Bereiche, wie den ABC-Gefahren oder erweiterte Löschtaktiken, bekamen die Teilnehmer Einblicke in die erste Führungsausbildung Ihrer Feuerwehrlaufbahn.
Auch praktische Ausbildungen zu den Themen ABC-Gefahren, technische Hilfe und Fahrzeugkunde standen auf dem Lehrplan.
Zum Abschluss musste, nach der Lernzielerfolgskontrolle, an verschiedenen Stationen die praktische Leistung unter Beweis gestellt werden.
Am Ende des Tages konnte der stellvertretende Wehrführer der Gemeinde Perl, Jürgen Ernst, in Beisein der Wehrführer der Gemeinden Mettlach und Perl, Thomas Jager und Michael Nittler, den Teilnehmern zu Ihrer bestanden Prüfung gratulieren bevor diese Ihre Urkunden erhielten.
Am Mittwoch, dem 09. Oktober 2019, fand unter der Leitung des Bürgermeisters der Gemeinde Perl, Ralf Uhlenbruch, und im Beisein von Wehrführer Michael Nittler und seinem Stellvertreter Jürgen Ernst, im Löschbezirk Eft-Hellendorf die Neuwahl des Löschbezirksführers und dessen Stellvertreter statt. Zu Beginn der Veranstaltung bedankte sich Bürgermeister Uhlenbruch bei allen Feuerwehrkameraden und Feuerwehrkameradinnen für ihr ehrenamtliches Engagement zum Wohle der Bürger/-innen der Gemeinde und besonders für den Ortsteil Eft-Hellendorf. Nach Rücktritt des bisherigen Löschbezirksführers Emanuele Venturini wurde Herr Joachim Schmitz als neuer Löschbezirksführer des Löschbezirks Eft-Hellendorf für sechs Jahre gewählt. Der bisherige stellvertretende Löschbezirksführer Stefan Hahn wurde in seinem Amt für sechs weitere Jahre wiedergewählt. Bürgermeister Uhlenbruch und die Wehrführung gratulierten den Gewählten und freuen sich weiterhin auf eine gute und produktive Zusammenarbeit.
Um 15:07 Uhr wurden am 09.11.2019 die Löschbezirke Borg, Büschdorf, Eft- Hellendorf, Oberleuken – Keßlingen – Münzingen und die ELW – Gruppe nach Borg alarmiert. Die ersteintreffenden Einheiten konnten eine starke Verrauchung in einem Gebäudeteil erkennen und leiteten die Brandbekämpfung unter schwerem Atemschutz ein. Parallel dazu verlief die weitere Erkundung ob sich noch Personen in anliegenden Bereichen aufhielten. Nach kurzer Zeit konnte das lokalisierte Feuer gelöscht und der Gebäudeteil mittels Hochdrucklüfter entraucht werden.
Mit uns im Einsatz: die Löschbezirke Borg, Eft- Hellendorf, Oberleuken – Keßlingen – Münzingen, die ELW – Gruppe sowie die Wehrührung, die Polizei, der Rettungsdienst sowie der Kreisbrandinspekteur.
Kreis-Heimat-Ausstellung vom 15. September 2019 bis 09. Februar 2020
Diese erste Kreis-Heimat-Ausstellung der Kulturstiftung des Landkreises Merzig-Waden und der Stadt Wadern verfolgt die spannende Geschichte der hiesigen Feuerwehren. Seit ihren Anfängen im 19. Jahrhundert haben die Feuerwehren in der Region immer wieder ihren Aufgabenbereich, ihre Ausrüstung und Technik dem Wandel der Zeit angepasst und sind damals wie heute eine wesentliche gesellschaftliche Institution. Dabei stammen die vielen Leihgaben aus verschiedenen Löschbezirken und dem privaten Feuerwehrarchiv von Hans Körner. Im Museum Schloss Feilenberg gibt die Ausstellung einen Überblick über die Feuerwehren im Landkreis Merzig-Wadern, während im Stadtmuseum Wadern ein zusätzlicher Schwerpunkt auf der Hochwaldregion liegt.
Die Ausstellung wurde in Kooperation mit den Feuerwehren und dem Feuerwehrverband des Landkreises Merzig-Wadern entwickelt. Dabei ermöglicht die finanzielle Förderung der Sparkasse Merzig-Wadern den Besuchern an beiden Standorten freien Eintritt
Die freiwilligen Feuerwehren der Gemeinden Mettlach und Perl haben in diesem Jahr wieder gemeinsam den Grundlehrgang (Truppmann Teil 1) durchgeführt.
29 Angehörige der beiden Wehren sowie der Kreisstadt Merzig haben im Zeitraum vom 22. Oktober 2019 bis zum 16. November den Einstiegslehrgang in der Feuerwehr absolviert.
Neben den Rechtsgrundlagen wurden erweiterte Kenntnisse über Löschtechniken und Löschtaktiken nähergebracht. Knoten und Stiche, tragbare Leitern, Verhalten bei Gefahren und Fahrzeugkunde waren einige Themen in dem 54-stündigen Lehrgang.
Am letzten Lehrgangstag mussten die Teilnehmer einen schriftlichen Test ablegen sowie an praktischen Stationen das erlernte unter Beweis stellen. Der Wehrführer der Gemeinde Perl, Michael Nittler, sowie der stellvertretende Wehrführer der Gemeinde Mettlach, Michael Sünnen, gratulierten allen Teilnehmern zum bestandenen Lehrgang und überreichten die Lehrgangsurkunden.
Ein Dank an die Teilnehmer und die Ausbilder wurde vom Ausbildungsleiter der Gemeinde Perl, Jürgen Ernst, ausgesprochen. Zum Schluss machte er die Teilnehmer noch auf die Wichtigkeit dieses ersten Schritts in der Feuerwehr aufmerksam und wünscht allen eine erfolgreiche Zukunft.
Der Kreisfeuerwehrverband (KFV) Merzig–Wadern hat eine erste Kooperationsvereinbarung für seine Mitglieder ausgehandelt und abgeschlossen. Vertragspartner bei der Vereinbarung ist die Fitness-Studio Kette „HappyFit“, die in unserem Landkreis Trainingsmöglichkeiten in Losheim, Perl-Besch und demnächst auch in der Kreisstadt Merzig anbietet.
Anfang November trafen sich die Verantwortlichen der Fitness-Studios, die Brüder Mike und Sven Decker, zur Vertragsunterzeichnung in Merzig mit dem KFV-Vorsitzenden Georg Flesch und dem Leiter des Fachausschusses „Wettbewerb/Sport“, der in Vorgesprächen die Konditionen mit den Studiobetreibern ausgehandelt hatte.
Bei Abschluss eines Vertrags mit dem Fitness-Studio „HappyFit“ erhalten die KFV-Mitglieder verschiedene Rabatte. Darüber hinaus entfällt die für andere gültige Mindestvertragslaufzeit.
„Wir möchten unseren Mitgliedern die Möglichkeit anbieten, sich sportlich betätigen zu können, ohne dabei an lange Vertragslaufzeiten gebunden zu sein. Beim aktuellen Kooperationsvertrag gibt es lediglich eine 3-monatige Kündigungsfrist, die zu beachten ist“ so der Leiter des KFV-Fachausschusses.
Der KFV-Vorsitzende Georg Flesch dankte den Betreibern des Fitness-Studios für die gewährten Sonderkonditionen, die ab sofort für alle Mitglieder des Kreisfeuerwehrverbandes Merzig-Wadern gelten, und wünschte eine gute und gedeihliche Zusammenarbeit zum Wohle beider Vertragsparteien.
Hier ein kurzer Überblick über die gewährten Sonderkonditionen:
50 % Rabatt auf die Anmeldegebühr (19,99 € statt normalerweise 39,99 €)
Keine festgeschriebene Vertragslaufzeit, nur eine 3 monatige Kündigungsfrist
Transponder-Gebühr 10 €
Gratis Erstellung eines Trainings- und Ernährungsplanes
Alle jeweiligen Studiobereiche (Geräte, Sauna) können benutzt werden
Kostenlose Getränke an der Fitness-Bar
Bereits bestehende Verträge der Mitglieder können in diesen Vertrag umgewandelt werden
Wer Interesse an einem Trainings-Vertrag mit „HappyFit“ hat und von den ausgehandelten Sonderrabatten profitieren will, der muss bei der Anmeldung dem jeweiligen Studio mitteilen, dass er Mitglied im Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern ist. Das Fitness-Studio setzt sich dann mit dem Kreisfeuerwehrverband in Verbindung, um die Mitgliedschaft überprüfen zu lassen und zu bestätigen.
Bei positiver Rückmeldung steht dann der sportlichen Herausforderung nichts mehr im Wege.
Teil 1, 1862 – 1994, Franz-Josef Körner, Historiker des KFV-Merzig-Wadern e.V.
Teil 2, 1995 – 2020, Georg Flesch, Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern e.V.
Teil 1
Wollen wir die Geschichte des Kreisfeuerwehrverbandes Merzig-Wadern erfahren, ist ein Rückblick bis in das Jahr 1862 unerlässlich. Der August 1862 gilt allgemein als Beleg für die Gründung des Rheinisch-Westfälischen Feuerwehrverbandes. Dessen Einzugsgebiet umfasste die gesamte damalige Rheinprovinz mit der Folge einer zusehends anonymen Geschäfts-führung mit kaum oder wenigen Kontakten zur Basis. Die Führung des Verbandes brachte zwar maßgebliche Dinge für die Entstehung des „Freiwilligen Feuerwehrwesens in der Rheinprovinz“ auf den Weg, konnte aber nicht verhindern, dass sich der Feuerwehrverband 1891 in den Rheinischen und Westfälischen Provinzialfeuerwehrverband aufspaltete.
Kurz nach der Gründung des Rheinischen Provinzialfeuerwehrverbandes 1891 wurde gefordert eine Aufteilung in Bezirke vorzunehmen um eine angemessene Vertretung der Feuerwehren aus den verschiedenen Teilen der Provinz im Verband zu gewährleisten. Dieses Ansinnen kam vorerst nicht zum Tragen, denn infolge eines Ministerialerlasses vom 28. Dezember 1898 bekam die Einteilung des Verbandes einen neuen Aspekt. Angeregt wurde darin, dass zur technischen Kontrolle und Beaufsichtigung der Wehren für das Gebiet eines Kreises freiwillige Feuerwehrführer als Kreisbrandmeister zugelassen werden. Damit lag die Einteilung des Provinzialfeuerwehrverbandes in Kreisfeuerwehrverbände nahe. Es sollte noch bis zum 29. Juni 1907 dauern, bis auf dem Feuerwehrtag des Provinzialfeuerwehrverbandes nach eingehender Diskussion einstimmig beschlossen wurde die Gliederung des Verbandes in Kreisverbände vorzunehmen. Nach diesem Beschluss wurden auf dem Feuerwehrtag in Cleve 1908 die Mustersatzungen für Kreisfeuerwehrverbände zur Genehmigung vorgelegt und ange-nommen. Am 8. Februar 1909 wurden die Satzungen durch den Oberpräsidenten der Rheinprovinz nach Anhörung der Regierungspräsidenten der Provinz nach eingehender Prüfung ausdrücklich genehmigt. Die Kreisfeuerwehrverbände waren danach ein Unterver-band des Provinzialfeuerwehrverbandes. Jede Feuerwehr, die dem Kreisfeuerwehrverband angehörte, war damit automatisch auch dem Provinzialfeuerwehrverband beigetreten.
Zwecke des Kreisfeuerwehrverbandes gem. § 3 der Mustersatzung für Kreisfeuerwehrver-bände sollten sein:
die Förderung des Feuerlösch- u. Rettungswesens sowie insbesondere die Ausbreitung des Freiwilligen Feuerwehrwesens im Kreise;
die gegenseitige Unterstützung der einzelnen Kreiswehren in gemeinsamer Arbeit und kameradschaftlichem Zusammenstehen;
die Vertretung in gemeinsamen Angelegenheiten und Wahrung der Interessen aller Kreisfeuerwehren, insbesondere auch bei Kreisbehörden;
die Unterstützung der Bestrebungen des Provinzialfeuerwehrverbandes und Durch-führung der Beschlüsse der Provinzialfeuerwehrtage;
möglichst einheitliche Ausbildung von Feuerwehrführern und Mannschaften;
Beschaffung von einheitlichen Geräten, Uniformen und Ausrüstungsstücken;
Regelung und Einübung der nachbarlichen Feuerlöschhilfe nach Maßgabe der betreffenden Kreis- und Bezirkspolizeiordnung;
Beschränkung der Festlichkeiten.
Die Kreisfeuerwehrverbände traten damit genau in die Lücke, die der Provinzialfeuerwehr-verband nicht schließen konnte. Der Kreisfeuerwehrverband vernetzte die einzelnen Wehren in ihrer Region untereinander, der Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzende konnte direkt auf die Landräte und über den Provinzialfeuerwehrverbandsvorsitzenden auf den Oberpräsident und die Regierungspräsidenten der Provinz und Regierungsbezirke einwirken u.v.m.
Der Kreisfeuerwehrverband war nach seiner Verfassung wie der Provinzialfeuerwehrverband demokratisch gegliedert. Er bestand aus zwei Gremien, dem Vorstand und dem Kreisfeuer-wehrtag.
Mit diesen Satzungen war nun erreicht worden, was immer vom Provinzialfeuerwehrverband befürwortet wurde, Unterverbände die eng an den Provinzialfeuerwehrverband angeliedert sind sowie gleichzeitig regionale Unterverbände in denen keine Konkurrenz zum Provinzialfeuerwehrverband aufkommen konnte.
Nach dem Jahresbericht 1911/ 1912 gab es noch einzelne Kreise in der Provinz in denen immer noch keine Kreisfeuerwehrverbände eingerichtet waren. Dazu gehörte u.a. auch der Kreis Merzig.
Eigentlich wurde schon recht früh von Seiten des Prozinzialfeuerwehrverbandes der Rhein-provinz damit begonnen den Kreis Merzig zur Bildung eines Kreisfeuerwehrverbandes zu gewinnen. Schon im Jahre 1910 wurde der damalige Wehrführer und Oberbrandmeister der frei-willigen Feuerwehr Merzig, Otto Jaeger, der Verbands-mitglied und technischer Leiter der Verbandsfeuerwehr Merzig war vom Provinzialfeuerwehr-verband zu einer Vorstandsitzung am 1. Mai 1910 nach Köln eingeladen. Siehe neben-stehende Pressenotiz aus der Merziger Zeitung Nr. 59 vom 18. Mai 1910.
Es folgten noch weitere Einladungen Otto Jaegers nach Köln, Saarbrücken, Bad Neuenahr und letztmalig am 10. Juni 1911 nach Trier zur Anregung der Bildung eines Kreisfeuerwehrverbandes im Kreis Merzig, die aber allesamt ergebnislos verliefen. Woran es lag, dass es nicht zur Bildung kam, ist nicht bekannt. Die Zeit war offensichtlich dafür noch nicht reif, zudem brach 1914 der 1. Weltkrieg aus und insgesamt tendierte die Bereitschaft Kreisfeuerwehrverbände zu bilden gegen Null. Nach Ende des Krieges 1918 sowie die darauffolgenden Friedensverhandlungen zum Versailler Vertrag und der Abkopplung des zukünftigen Saargebietes vom Deutschen Reich, dauerte es noch 3 Jahre bis es zur Bildung des Kreisfeuerwehrverbandes Merzig kam. Der denkbar schlechte Zustand des Feuerlöschwesens im Saargebiet nach Ende des 1. Welt-krieges fiel der Regierungskommission des Saarlandes unter ihrem Präsidenten Rault auf und in einem Schreiben vom 7. Dezember 1920 an die Landräte im Saargebiet, brachte er seine Sorge darüber zum Ausdruck. Die Behörden wurden an ihre Verpflichtungen erinnert und so geschah es, dass unter anderem ins Auge gefasst wurde, erstmals die Stelle
eines Kreis-brandmeisters in den Kreisen zu schaffen, um die zukünftige Ent-wicklung der Feuerwehren zu beaufsichtigen und als Mittler zwischen Aufsichtsbehörde und Feuerwehr zu wirken. Damit war offensichtlich die Initialzündung gegeben und am 18. Juli 1921 war es dann endlich soweit; der Kreis-feuerwehrverband des Kreises Merzig wurde gegründet. Vorstehende Zeitungsnotiz der Merziger Volkszeitung Nr. 167 vom 03. August 1921 berichtet hierüber.
Die Gründungsörtlichkeit befand sich im sogenannte Gesellenhaus in Merzig (siehe Foto).
Im Weiteren fand am 28. Dezember 1921 in der Gaststätte Lothringer Hof in Merzig unter dem Vorsitz von Landrat Klein eine Ver-sammlung des Kreisfeuer-wehrverbandes statt. Hierbei wurden die Verbands-statuten beraten und ange-nommen sowie ein beamteter Vorstand gewählt. Erster Vorsitzender wurde der amtierende Kreisbrand-meister des Kreises Merzig (nachfolgendes Foto) Carl Bergmann, sein Stellver-treter war Brandmeister Thiel aus Mettlach, Schrift- und Kassen-führer war Herr Treitz aus Merzig, Beisitzer die Brandmeister Hoff-mann (Foto u. l.) Besseringen und Johann Peters, Brotdorf (Foto u. r.). Schon im Jahre 1922, in den Monaten Januar und März, führte der Kreisfeuerwehrverband Merzig Schulungen für die Feuerwehrführer im Kreise durch und am Sonntag, dem 22. Juli 1923 fand der erste Kreisfeuerwehrver-bandstag in Merzig statt. Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der sozialen Ab-sicherung der Feuerwehrleute war die erfolgreiche Einführung der Sterbekasse durch den Kreisfeuerwehrverband Merzig im Jahre 1925. Alle Gemeinden, in denen freiwillige Feuerwehren bestanden, traten dieser Kasse bei. Die Beiträge dafür wurden aus öffentlichen Mitteln aufgebracht. Gab es im Jahre 1920 im Kreis Merzig erst vier anerkannte freiwillige Feuerwehren, so nahm deren Zahl in den kommenden Jahren stetig zu. Anlässlich der 5. ordentlichen Kreis-feuerwehrverbandstagung in Bachem, am 26. Juni 1927 wurde mitgeteilt, dass mittlerweile 25 freiwillige Feuerwehren mit 1139 Mitgliedern im Kreisverband eingerichtet sind. Nur noch in drei Gemeinden im Kreis waren Pflichtfeuerwehren vorhanden, nämlich in Wellingen, Weiler und Hargarten, deren Umwandlung in eine freiwillige Feuerwehr aber unmittelbar bevorstand; ebenfalls ein Erfolg der stetigen Bemühungen des Kreisfeuerwehrverbandes Merzig, das freiwillige Feuerwehrwesen im Stammkreis Merzig voranzutreiben.
Am 26. März 1927 teilte das Landratsamt Merzig allen Bürgermeistereien im Kreise mit, dass Kreisbrandmeister Bergmann von seinen Ämtern als Kreisbrandmeister und Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Merzig zurückgetreten ist. Sein Stellvertreter, Brandmeister Thiel aus Mettlach, führte bis zur Wahl eines neuen Verbandsvorsitzenden die Geschäfte des Kreis-feuerwehrverbandes weiter, das Landratsamt übernahm die Aufgaben des Kreisbrandmeisters. Nachfolger des zurückgetretenen Kreisbrandmeisters und Vorsitzenden des Kreisfeuerwehr-verbandes Kreis Merzig, Carl Bergmann wurde sein bisheriger Stellvertreter Brandmeister Thiel aus Mettlach. Auf dem 7. Kreisfeuerwehrverbandsfest in Saarhölzbach am 14. Juli 1929 wurde der Beschluss gefasst, dass die Wehren des Restkreises Wadern (Büschfeld, Konfeld, Hausbach, Nunkirchen, Rimlingen, Rissenthal, Waldhölzbach, Wadrill, Wahlen, Weiskirchen, Losheim und Britten) in den Kreisfeuerwehrverband Merzig einbezogen werden sollten. Der Geschäftsausschuss wurde mit der unverzüglichen Inangriffnahme entsprechender Verhand-lungen mit den Wehren und zuständigen Stellen des Restkreises beauftragt. Am 5. Juni 1932, anlässlich des Kreisfeuerwehrverbandstages in Wadern, wurde in der Vorstandssitzung ein-stimmig der Beschluss gefasst die Wehren des Restkreises in den Kreisfeuerwehrverband Merzig aufzunehmen; der sich ab jetzt folgerichtig Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern nannte. Mit der Machtergreifung Adolf Hitlers am 30. Januar 1933 begann sich das politische Klima im Deutschen Reich zu verändern. Davon waren das Saargebiet und damit der Stammkreis Merzig vorerst noch nicht betroffen. Aber der Restkreis Wadern erfuhr bereits diese Ver-änderung. Insbesondere die Feuerwehren wurden dort im Sinne der nationalsozialistischen Gesinnung instrumentalisiert, denn es galt nun das Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 15. Dezember 1933. Diese Änderungen traten auch nach der Saarabstimmung vom 13. Januar 1935 in Kraft. Mit der Geltung des Gesetzes über das Feuerlöschwesen vom 15. Dezember 1933 änderte sich die Stellung der Feuerwehren und der Kreisfeuerwehrverbände auf dem Gebiet des Saargebietes
. Die Feuerwehrverbände, also auch der Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern, wurden Kör-perschaften des öffentlichen Rechts und damit einer be-sonderen Staatsaufsicht unter-stellt.
Der bisherige Kreisfeuerwehr-verband Merzig-Wadern wurde aufgelöst und am 17. Oktober 1935 in einer Mit-gliederversammlung erneuert, indem ihm eine neue Satzung gegeben wurde, die durch den Landrat am 28. Oktober 1935 genehmigte wurde.
Ebenfalls 1935 wechselte der Vorsitzende des Kreisfeuer-wehrverbandes Merzig-Wadern. Neuer Vorsitzender wurde der am 20. Juni 1927 durch den Landrat des Kreises Merzig-Wadern zum neuen Kreisbrandmeister bestellte Josef Angel aus Beckingen (siehe nebenstehendes Foto und Pressenotiz
Merziger Volkszeitung Nr. 191 vom 17.08.1935).
Wurde durch das Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 15. Dezember 1933 noch weitestgehend der private bzw. vereinsmäßige Charakter freiwilliger Feuerwehren und Kreis-feuerwehrverband geduldet, so änderte sich dies allerdings mit dem Inkrafttreten des Gesetzes über das Feuerlöschwesen vom 23. November 1938. Mit diesem Gesetz wurde den Feuerwehren endgültig ihr bisher rein vereinsmäßiger und privatrechtlicher Charakter genommen und ihr Vereinsvermögen eingezogen. Nicht anders erging es den Kreisfeuerwehrverbänden und damit auch dem Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern. Am Ende des 2. Weltkrieges 1945 gab es ihn nicht mehr und es sollte bis zum 16. Januar 1998 dauern, bis ein neuer Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern e.V. gegründet wurde.
Teil 1, 1862 – 1994, Franz-Josef Körner, Historiker des KFV-Merzig-Wadern e.V.
Teil 2, 1995 – 2020, Georg Flesch, Vorsitzender Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern e.V.
Teil 2
Es ist das Jahr 1995, als am 26. November in Saarbrücken-Fechingen der Landesfeuer-wehrverband Saarland e.V. gegründet wird. Diesem Landesfeuerwehrverband (LFV) treten immer mehr Feuerwehrleute aus dem gesamten Saarland und natürlich auch aus dem Kreis Merzig-Wadern als Einzelmitglieder bei. Im Laufe der Zeit erwächst in den LFV-Mitgliedern aus unserem Landkreis der Wunsch nach einem eigenständigen Kreisfeuerwehrverband.
Am 19. November 1997 kommen deshalb 39 Wehrkameraden aus Merzig-Wadern im Feuerwehrhaus Düppenweiler zu einer Vorbesprechung zwecks Wieder-Gründung eines Kreisfeuerwehrverbandes (KFV) zusammen. Im Laufe der Sitzung wird von den Teilnehmern ein Ausschuss gewählt, der die Gründungsversammlung vorbereiten- und eine entsprechende Satzung erstellen soll.
Nach Abschluss dieser Vorbereitungen treffen sich dann am 16. Januar 1998, 156 Feuerwehrleute aus unserem Landkreis in der Feuerwache Merzig, um im Rahmen der Gründungsversammlung die vorbereitete Satzung zu verabschieden und folgenden Vorstand zu
wählen:
Vorsitzender Ortwin Zimmer
Stellvertretender Vorsitzender Gisbert Bohrer
Schriftführer Ralf Bernardy
Kassenverwalter Ralf Bettenfeld
Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit Helge Peter
Beauftragte für Frauenangelegenheiten Tanja Müller
Beauftragter für das Musikwesen Eugen Zimmer
Beauftragter für den Feuerwehrsport Helge Peter
Weitere Vorstandsmitglieder sind die von den Mitgliedern auf Gemeindeebene gewählten Beisitzer aus den 7 Wehren. Als Beisitzer gehören diesem ersten Vorstand nach ihrer Wahl an:
für die Gemeinde Beckingen Artur Schumacher
für die Gemeinde Losheim Martin Barth
für die Stadt Merzig: Peter Schmitt
für die Gemeinde Mettlach Eduard Tritz
für die Gemeinde Perl Willibrord Nittler
für die Stadt Wadern Raimund Hassler
für die Gemeinde Weiskirchen Peter Marmitt.
Den Vorstand komplettieren Kreisbrandinspekteur Manfred Barth und Eugen Zimmer als Beauftragter für die Jugendfeuerwehren. Beide werden nicht von den Delegierten gewählt, sondern gehören Kraft ihres Amtes dem Vorstand an.
Der Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern ist der dritte Kreisfeuerwehrverband, der dem Saarländischen Landes-feuerwehrverband (LFV) beitritt und dessen Mitglieder damit auch die zusätzlichen Versicherungsleistungen, die der LFV mit der Saarland Versicherung abgeschlossen hat, bei Bedarf in Anspruch nehmen können. Der Kreis-vorsitzende ist mit seiner Wahl automatisch auch Mitglied im Vorstand des Landesfeuer-wehrverbandes.
Der Jahresbeitrag für die KFV-Mitglieder aus den aktiven Wehren wird auf 12,- DM pro Person festgelegt, die von der jeweiligen Kommune über-nommen werden. Mit der späteren Währungsumstellung werden daraus 6,- Euro. Verbandsorgane sind der alle 4 Jahre neu zu wählende Vorstand und die mindestens einmal jährlich einzuberufende Delegiertenversammlung.
Als hauptsächliche Ziele sind folgende Aufgaben in der Verbandssatzung festgelegt:
Förderung des Brandschutzes, der Hilfeleistung, des Rettungswesens, des Katastrophenschutzes sowie des Umweltschutzes im Landkreis Merzig-Wadern
Förderung von Schulung und Ausbildung
Aufklärung der Bevölkerung in den Belangen des Brandschutzes und der Hilfeleistung sowie der allgemeinen Feuerwehrarbeit
Zusammenarbeit und Erfahrungsaustausch mit allen der am Brandschutz, der Hilfeleistung, des Rettungswesens, dem Kat.-Schutz und dem Umweltschutz Interessierten und für diese verantwortlichen Stellen
Pflege der Idee des Feuerwehrwesens
Interessensvertretung der Feuerwehrangehörigen im Landkreis Merzig-Wadern
Soziale Fürsorge für die Feuerwehrangehörigen
Herstellung und Förderung der kameradschaftlichen Bindungen unter den Feuerwehrangehörigen im In- und Ausland
Förderung und Betreuung der Angehörigen der Jugendfeuerwehren im Landkreis Merzig-Wadern
Förderung der Alterskameradschaft
Förderung des Feuerwehrmusikwesens
Förderung des Feuerwehrsports
Erstmals geändert wird die Satzung aufgrund eines Beschlusses der Delegiertenversammlung 1999 in Perl dahingehend, dass der Vorstand um einen Beauftragten für die Alterskameraden erweitert wird. Zum ersten Beauftragten für die Alterswehr wird in Perl der ehemalige Kreisbrandinspekteur Manfred Barth gewählt.
Weitere Satzungsänderungen erfolgen nach der Delegiertenversammlung 2018 in Losheim:
Die Altersbeschränkung von 65 Jahren für die Vorstandsmitglieder und die Delegierten der Altersabteilung entfällt und nach der Umbenennung der stellvertretenden Kreisbrandinspekteure in Kreisbrandmeister wird diese Bezeichnung im § 8 übernommen.
Eine größere Zäsur hinsichtlich der Verbandsführung bringt die 4. Delegiertenversammlung, die am 22. März 2002 in Losheim stattfindet. Nach Ablauf der vierjährigen Amtszeit steht die Veranstaltung ganz im Zeichen der Vorstandsneuwahlen. Der bisherige Vorsitzende Ortwin Zimmer stellt sich nicht der Wiederwahl und als sein Nachfolger wird von den Delegierten einstimmig der 44-jährige Diplom-Ingenieur Georg Flesch an die Spitze des KFV gewählt.
Der Oberbrandmeister aus Orscholz führt bis zum heutigen Tag den Verband und ist mit fast 20 Jahren im Amt der Dienstälteste Kreisvorsitzende des Saarlandes. Im Laufe der Jahre gibt es im Rahmen der Vorstandsneuwahlen weitere personelle Veränderungen. So wird zum Beispiel bei der 8 Delegiertentagung 2006 in Merzig Raimund Hassler aus Wadrill zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Bei der 20. Delegiertenversammlung, die der Löschbezirk Losheim am 23. Februar 2018 ausrichtet, stehen turnusgemäß letztmalig Neuwahlen auf dem Programm. Bei der Abstimmung werden folgende Vorstandsmitglieder auf ihren Positionen mit großer Mehrheit wiedergewählt und sind somit bis heute im Amt:
Vorsitzender: Georg Flesch
Stellvertretender Vorsitzender: Raimund Hassler
Schriftführer: Willibrord Nittler
Kassenverwalter: Ralf Bettenfeld
Beauftragter für die Öffentlichkeitsarbeit: Norbert Becker
Beauftragte für Frauenangelegenheiten: Annkathrin Dittert
Beauftragter für den Feuerwehrsport: Stephan Böttcher
Beauftragter für die FW-Musik Martin Herloch
Beauftragter für die Alterswehr: Harald Dusek
Des Weiteren gehören, neben den Beisitzern aus den Wehren, Kreisbrand-inspekteur Siegbert Bauer und Stefan Conrad als Beauftragter der Jugend-wehren dem Vorstand an.
Nach der Gründung des KFV übernimmt der Fachausschuss (FA) Öffentlichkeitsarbeit/ Re-daktion ab Januar 1999 hauptverantwortlich die Gestaltung und den Druck der seit Oktober 1992 erscheinenden Feuerwehr-zeitschrift „Florian Merzig-Wadern“. Mit der Ausgabe Nummer 13 vom April 1999 ist sie nun Presseorgan des Verbandes und erscheint bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie regelmäßig zweimal im Jahr.
Zudem wird ein Info-Plakat zum Thema „Das sichere Haus“ mit Tipps zum Brandschutz an Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und öffentliche Gebäude im Landkreis verteilt, ein KFV-Flyer erstellt, und ab 2007 erhalten die Führungskräfte und Löschbezirke jährlich vom KFV einen großen, mit Fotos aus den Wehren gestalteten Wandkalender.
Aber auch der FA Wettbewerb/Sport ist aktiv. Er veranstaltet im September 1999 in Merzig eine „Feuerwehr-Olympiade“ und im Mai 2000 in Düppenweiler einen internationalen Feuerwehr-Leistungsmarsch, an dem Gruppen aus Deutschland, Frankreich und Luxemburg teilnehmen. Mit dem „Geschicklichkeitsfahren“ gibt es einen weiteren feuerwehrspezifischen Wettbewerb, der von 2005 bis 2008 in Honzrath und 2009 in Noswendel stattfindet.
Zusammen mit dem ADAC-Saarland entwickelt der KFV darüber hinaus ein spezielles Trainingsprogramm für die Fahrer der Einsatzfahrzeuge, zu dem zwischen 2000 und 2015 die Maschinisten regelmäßig zwei- bis dreimal im Jahr eingeladen werden. In fast 40 Ausbildungsveranstaltungen erhalten so über 800 Maschinisten/Maschinistinnen in Theorie und Praxis diese sinnvolle vom KFV finanzierte Zusatzausbildung.
Ab 2016 gibt es bei versch. Laufveranstaltungen in Merzig und Wadrill eine separate Wertung und Siegerehrung für die Teilnehmer aus den Reihen der Feuerwehren.
Eines der wichtigsten Ziele, dem sich der Verband satzungsgemäß widmet, ist die materielle Unterstützung der Feuerwehren. Dies spiegelt sich nicht zuletzt wieder in den vielen Beschaffungen für die aktiven Wehren, wie z.B. den Übungsdummys, dem Übungsgerüst für die Leistungsabzeichen, den Defibrillatoren, den Brandfluchthauben, den mobilen Rauchverschlüssen, den Schleifkorbtragen und den Kombi-Leinentragebeuteln. Für die Feuerwehrärzte gibt es zudem eine Trainingspuppe, für die Facheinheit SRHT einen komplett ausgestatteten Erste-Hilfe-Rucksack, einen Laser-Entfernungsmesser und einen Schwergewichtsdummy und für die Jugendwehren u.a. ein neues Mannschaftszelt, Packsäcke, Kennzeichnungstücher und verschiedene Spielepakete.
Daneben gibt es aber auch vielfältige Hilfe bei der Beschaffung von Aus- und Fortbildungsunterlagen, wie z.B. die Leitfäden zum Thema „Feuerwehrsport“, die Infomappen zur FwDV 100 „Einsatzleitung“, die Fachbücher „Vermeidbare Einsatzschäden“, „Medien und Emotionen im Einsatz“ und „Brandschutzerziehung“ oder die CDs zu den Themen „Schornsteinbrände“, „Krisenmanagement“ und „Einsätze in Photovoltaikanlagen“.
Alle diese Beschaffungen sind jedoch nur möglich, da sich jährlich Sponsoren finden, die die Verbandsarbeit finanziell unterstützen. Besonders groß-zügige Spender, wie die Fa. Holzhauer aus Merzig, die Fa. MHA Zentgraf aus Hilbringen oder die Sparkasse Merzig-Wadern werden für ihr jahrelanges Engagement mit dem Titel „Partner des Kreisfeuer-wehrverbandes“ ausgezeichnet.
Doch auch die Alters- und Ehrenwehren werden nicht vergessen. So gestaltet und finanziert der KFV bei den Kreisfeuerwehrtagen für sie einen eigenen „Tag der Alterswehr“ und übernimmt die jährlich anfallenden Kosten für die Auszeichnung der Kameraden mit den vom LFV geschaffenen Ehrenzeichen für langjährige Feuerwehrzugehörigkeit.
Neben interessanten Freizeit-Angeboten, wie etwa den Biker-Touren nach Bad Sobernheim (2005), Staudernheim (2008) und Straßburg (2009), organisiert der KFV für seine Mitglieder auch Besichtigungstouren zum Saarländischen Rundfunk (2008 und 2013) zur Saarbrücker Zeitung (2004 und 2009) und nach Mertert zur Luxemburger Atemschutzübungsanlage RAGTAL (2013).
Weitere Veranstaltungen des KFV sind Seminare und Workshops zum Thema „Presse- und Öffent-lichkeitsarbeit“ (2005 in Weiskirchen), „Fotografieren“ (2007 in Beckingen), „Brandschutzerziehung“ (2019 in Wadern) sowie die Fachvorträge „Vermeidbare Einsatzschäden“ (2005 in Merzig), „Atemschutz-Unfälle“ (2008 im Rahmen der Feier zum 10-jährigen Wieder-Bestehen des KFV in Schwemlingen) und „Versicherungsschutz der KFV-Mitglieder“ (2018 in der Feuerwache Merzig).
Eins der zeitaufwendigsten Projekte des KFV ist 2019 die logistische Vorbereitung der Kreis-Heimat-Ausstellung „RETTEN – LÖSCHEN – BERGEN – SCHÜTZEN, Die Feuerwehren Merzig-Wadern im Wandel der Zeit“, die die vom KFV gebildete Projekt-Gruppe in Zusammenarbeit mit der Kulturstiftung des Landkreises und der Stadt Wadern organisiert. Am 13. September 2019 kann nach vielen Sitzungen des Planungsstabs die Ausstellung im Merziger Museum Schloss Fellenberg eröffnet werden. Durch intensive Recherchen sowie die umfangreiche Dokumentensammlung des KFV-Historikers Franz-Josef Körner ist man in der Lage, die Entwicklung des Feuerwehrwesens in der Heimat ohne größere Lücken darzustellen. Die Eröffnung der ergänzenden Ausstellung im Öttinger Schlösschen in Wadern findet am 15. September 2019 statt. Nach dem Ende der Ausstellung gehen die extra für das Event gedruckten Info-Banner ins Eigentum des KFV über und werden, neben den vielen Dokumenten zum Aufbau eines Feuerwehrarchivs, im neuen Büroraum in der Villa Fuchs gelagert, den der Verband vom Landkreis angemietet hat.
2020, das Jahr, in dem ein Virus die Welt verändert. Die durch das Corona-Virus ausgelöste Pandemie und die daraufhin beschlossenen Einschränkungen betreffen natürlich auch die Arbeit der Feuerwehren und des Kreisfeuerwehrverbandes sowie seine freundschaftlichen Kontakte zu unseren Nachbarverbänden in Rheinland-Pfalz, mit dem KFV Trier-Saarburg, und im Großherzogtum Luxemburg. Viele bereits geplante Veranstaltungen wie Jubiläen, Feiern und Ehrungen müssen abgesagt- und auf unbestimmte Zeit verschoben werden und es steht in den Sternen, wann die Krise überwunden ist und das gesellschaftliche Leben zumindest halbwegs wieder in normalen Bahnen verläuft.
Schlussbetrachtung
Seit seiner Wieder-Gründung im Jahre 1998 hat der Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern einiges an Unterstützungsarbeit für die Wehren des Landkreises geleistet.
Hauptausgaben waren dabei:
– ca. 70.000,- Euro an Mitgliedsbeiträgen an den Landesfeuerwehrverband
– ca. 55.000,- Euro an Versicherungsbeiträgen für die Mitglieder
– ca. 80.000,- Euro für die Öffentlichkeitsarbeit, u.a. die Plakataktion „Das sichere Haus“, die Herausgabe der Feuerwehrzeitschrift „Florian Merzig-Wadern, der Jahreskalender und anderer Druckschriften
– ca. 32.000,- Euro an Kosten für das ADAC-Fahrsicherheitstraining, das insgesamt über 800 Teilnehmer durchlaufen haben
– ca. 25.000,- Euro für verschiedene Veranstaltungen, wie z.B. der Kreisfeuerwehrtag, die Fachvorträge, die Seminare und Workshops oder die Delegiertentagungen
– ca. 65.000,- Euro für die Ergänzung der Ausrüstung unserer aktiven Wehren, unserer Jugendwehren und der Facheinheit SRHT
– ca. 15.000,- Euro an Investitionen in die Brandschutzerziehung und die Arbeit der Jugendwehren
– ca. 12.000,- Euro für die Beschaffung von Ehrenabzeichen, hier besonders zu den Ehrungen für langjährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr unserer Alters-und Ehrenkameraden.
Alle diese Kosten zusammen ergeben den stolzen Gesamtbetrag von über 350.000,- Euro, die der Kreisfeuerwehrverband in den letzten 22 Jahren seit seiner Wieder-Gründung in unsere Feuerwehren investiert hat, getreu seinem Motto:
„Kreisfeuerwehrverband Merzig-Wadern, wir helfen den Helfern!“
Alterskameraden des Löschbezirks Honzrath nebst aktivem Fahrer sowie Gönnern machten sich kürzlich mit einer Fahrt in das Unimog-Museum im baden-württembergischen Gaggenau auf den Spuren des Unimogs als zuverlässiges, robustes und vielseitiges Einsatzfahrzeug. Die altgedienten Wehrleute und auch ihre jetzigen aktiven Wehrkameraden wissen den Einsatzwert des Unimogs, der als weltweit bei Waldbränden und Naturkatastrophen eingesetztem Fahrzeug zu großer Bedeutung kam, aus eigener Erfahrung sehr zu schätzen. Im Rahmen der frühzeitigen Mitwirkung der Freiwilligen Feuerwehr Honzrath im Katastrophenschutz wurde dort bereits im Jahre 1961 ein Tanklöschfahrzeug TLF 8 mit 800-Liter-Wassertank auf Unimog-Fahrgestell stationiert, das bis 1981 bei vielen örtlichen und überörtlichen Einsätzen wertvolle Dienste erbrachte. Wegen seiner Untermotorisierung und fehlenden Lenkhilfe entsprach es aber 20 Jahre später nicht mehr den gestiegenen Einsatzanforderungen der Feuerwehr und wurde durch ein neues TLF 18 mit 1800-Liter-Tank, ebenfalls wieder auf Unimog-Fahrgestell, ersetzt. Dieses hat sich wegen seiner extremen Geländegängigkeit vor allem bei Waldbränden über die Ortsgrenze hinaus bestens bewährt. Auch nach nunmehr 40 Jahren ist der Unimog des LB Honzrath dank seiner Pflege und Unterbringung im Gerätehaus noch in einem guten Zustand, der durch fachliche technische Wartungs- und Ergänzungsarbeiten noch viele Jahre erhalten werden sollte. Der hohe Einsatzwert der Unimog´s hat sich kürzlich erneut bei der Flutkatastrophe gezeigt, wo im Ahrtal auch zwei, normalerweise für Testfahrten auf dem Parcours des Museumsgeländes bereitgehaltene Fahrzeuge abgeordnet waren, die nach getaner Hilfeleistung jetzt wieder am Standort sind. Nach einem Rundgang im modernen Museumsraum, in dem viele historische und besondere Unimogs´s ausgestellt sind, konnte dann von der Mitfahrmöglichkeit in einem der Übungsfahrzeuge über Stock und Stein Gebrauch gemacht werden, um die Perfektion des Unimog´s in Extremsituationen hautnah zu erleben. Anschließend ging es zum gemeinsamen Mittagessen in das Museums-Bistro, ehe die Weiterfahrt in das nahe Schwarzstädtchen Gernsbach erfolgte, dessen historische Altstadt bewundert werden konnte. Der Rückweg führte durch das Elsass zunächst in das pfälzische Dahn, wo im alten Bahnhöf´l letzte Rast eingelegt wurde.
Im Herbst dieses Jahres konnten eine Feuerwehrfrau und vierzehn Feuerwehrmänner aus sieben verschiedenen Löschbezirken der Freiwilligen Feuerwehr Beckingen erfolgreich ihren Atemschutzgeräteträger-Lehrgang auf Kreisebene abschließen
Geleitet wurde der Lehrgang, der wie immer im Löschbezirk Beckingen stattfand, vom Gemeinde-Atemschutzausbilder Frank Dittert, Löschbezirksführer von Beckingen und zudem auch Gerätewart in seiner Heimatgemeinde.
Die jungen Wehrleute haben damit, nachdem sie bereits vorher erfolgreich den Grundlehrgang und eine Ausbildung zum Sprechfunker durchlaufen haben, das angestrebte Ziel, im Einsatz mit schwerem Atemschutz vorgehen zu können, erreicht.
Weitere Voraussetzungen hierzu waren die Vollendung des 18. Lebensjahres und die bestandene ärztliche Tauglichkeitsuntersuchung G 26.
Zum Abschluss der 25-stündigen Ausbildung, die an zwei ganzen Samstagen und vier weiteren Abenden während der Woche erfolgte, konnte Markus Diwersy, Leiter der Gemeindeausbildung bei der Feuerwehr, als Gäste Bürgermeister Thomas Collmann, den stellvertretenden Wehrführer Bernhard Ludwig und weitere Führungskräfte aus anderen Beckinger Löschbezirken begrüßen. Er bedankte sich ganz herzlich bei Atemschutzausbilder Dittert und seinem Team für die reibungslose Durchführung und Organisation des Lehrganges sowie beim Löschbezirk Beckingen für die gewohnt gute Bewirtung während der Ausbildung. Lobende Worte gab es vom Ausbildungsleiter aber auch an die Adresse der Lehrgangsteilnehmer für ihr großes Engagement und ihre Disziplin während der theoretischen und praktischen Unterweisungen, zu denen unter anderem Belastungsübungen in engen Räumen, Innenlöschangriffe und das Öffnen von Türen in verqualmten Räumen gehörten. „Ihr seid beim Inneneinsatz gewissermaßen die Augen und Ohren des Gruppenführers, der draußen steht und den Einsatz leitet“, betonte Diwersy und wies nochmals eindringlich auf die beim Innenangriff bestehenden Gefahren für die vorgehenden Kräfte hin.
Bürgermeister Collmann unterstrich ebenfalls die Wichtigkeit des Lehrgangs, nicht zuletzt zur eigenen Sicherheit der Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen. „Wegen der von der Gemeinde einzuhaltenden Corona-Maßnahmen hatte sich der Lehrgangstermin zwar verschoben, doch die Einsatzbereitschaft der Beckinger Feuerwehr war zu jeder Zeit gewährleistet. Da wir, was die Corona-Problematik betrifft, in eine ungewisse Zukunft blicken bin ich froh, dass dieser wichtige Lehrgang abgeschlossen werden konnte. Wir alle sind auf euch ehrenamtliche Feuerwehrleute angewiesen und wissen was ihr leistet“, betonte er und gratulierte den Teilnehmern zur bestandenen Abschlussprüfung.
Die Wichtigkeit des Atemschutzgeräteträger-Lehrgangs im Rahmen der Ausbildung zum Feuerwehrmann, hob der stellvertretende Wehrführer Bernhard Ludwig hervor, selbst ausgebildeter Atemschutzgeräteträger. Er wünschte allen viel Glück bei ihren kommenden, oftmals schwierigen Einsätzen.
Dessen Worten schloss sich zum Abschluss Lehrgangsleiter Dittert an und befand: „Ihr ward eine gute Truppe. Es hat auch uns Ausbildern Spaß gemacht mit euch zu arbeiten und wir werden uns sicherlich noch öfters im gemeinsamen Feuerwehrdienst treffen.“
Freudestrahlend nahmen dann die neuen Atemschutzgeräteträger aus der Hand des Bürgermeisters ihre Teilnahme-Urkunde für den erfolgreichen Lehrgangsabschluss in Empfang.