Category: Sondereinheiten

  • Höhenrettungseinsatz – Paraglider in Baum

    Höhenrettungseinsatz – Paraglider in Baum

    Veröffentlicht am  von sfritz

    Am 26.03.2019 um 16:30 Uhr wurden der LB Losheim sowie die Höhenrettungsgruppe des Landkreises Merzig-Wadern mit dem Einsatzstichwort „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen: Paraglider in Baum“ über Meldeempfänger alarmiert. Da die Drehleiter des LB Losheim  aufgrund eines Werkstatttermins nicht einsatzbereit war, wurde zudem der LB Mettlach alarmiert. Aufgrund der zunächst unklaren Lage der Einsatzstelle wurde der LB Bachem ebenfalls alarmiert. 

    Bei Eintreffen an der Einsatzstelle unterhalb des Galgenberges bei Losheim wurde festgestellt, dass ein Paraglider in ca. 16m Höhe in einer Baumkrone festhing. Schnell stand fest, dass die beengte Zufahrt sowie fehlende Aufstellflächen den Einsatz einer Drehleiter unmöglich machten, weswegen der LB Mettlach den Einsatz abbrechen konnte, ebenso wie der LB Bachem.

     Der Zugang zu dem Verunglückten gestaltete sich ausgesprochen schwierig, da der geringe Stammdurchmesser des Teiles der Baumkrone, indem sich der Verunglückte befand, aufgrund der geringen Tragfähigkeit den Zustieg einer zweiten Person verhinderten.
    Gleichzeitig befand sich der Verunglückte außerhalb der Reichweite von tragbaren Leitern. 

    Schließlich gelang es einem Höhenretter, über eine dreiteilige Schiebleiter auf einen parallel in der Baumkrone verlaufenden Stamm vorzusteigen. Von dort aus gelang es, dem verunglückten ein Seil zuzuwerfen, mit dem er sich an seinem Gurtzeug sichern konnte. Anschließend wurde der Verunglückte auf den Boden abgeseilt, während ein Sprungrettungskissen zur Absicherung vorbereitet war.

    Durch die Besatzung des Rettungswagens der Rettungswache Erbringen wurde der Patient untersucht, konnte aber glücklicherweise noch vor Ort unverletzt entlassen werden.

    Gegen 18:30 Uhr konnte der Einsatz daraufhin mit dem Einrücken in die Feuerwache  schließlich beendet werden.

  • ABC-Einsatz: Unfall mit chemischem Gefahrstoff

    ABC-Einsatz: Unfall mit chemischem Gefahrstoff

    Veröffentlicht am  von sfritz

    Am 12.12.2018 um 18:57 Uhr wurden die Löschbezirke Hilbringen, Merzig, Besseringen sowie der ABC-Zug des Landkreises Merzig-Wadern mit dem Einsatzstichwort „ABC-Einsatz, Unfall mit chemischem Gefahrstoff“ alarmiert.

    Kurz drauf rückte ein umfangreiches Kräfteaufgebot zur gemeldeten Einsatzstelle in der Nähe eines Industriegebietes bei Hilbringen aus.

    Vor Ort ergab die erste Erkundung, dass ein mit Gefahrgut beladener Tank-Sattelzug von der Straße angekommen und in einen Entwässerungsgraben gerutscht war. Das Fahrzeug drohte umzustürzen. Eine Leckage am Tank war glücklicherweise nicht festzustellen. Der Fahrer hatte sein Fahrzeug unverletzt verlassen können.

    Schwierig gestaltete sich die Anfahrt zur Unfallstelle: Diese lag auf einem asphaltierten Feldweg, der durch den Havaristen teilweise versperrt war. Aufstellflächen für Fahrzeuge waren daher nur in sehr begrenztem Umfang vorhanden. Daher verbleib ein Teil der Einsatzkräfte zunächst im Bereitstellungsraum.

    Der Schwerpunkt der ersten Einsatzmaßnahmen richtete sich auf die Stabilisierung des Havaristen und Vorbereitung für den Fall einer auftretenden Leckage.

    Die Einsatzstelle wurde daher in drei Einsatzabschnitten organisiert. Ein Einsatzabschnitt gewährleistete den Brandschutz an der Einsatzstelle durch Vorbereitung eines Löschangriffes mit Wasser, Löschschaum und Pulver. Ein weiterer Einsatzabschnitt widmete sich Maßnahmen zur Stabilisierung des Havaristen. Der ABC-Zug traf in einem dritten Abschnitt Vorsorge für den Fall einer Leckage und Verhinderung einer möglichen Ausbreitung.

    Während die Gesamteinsatzleitung durch den Einsatzleitwagen der Feuerwehr Merzig organisiert wurde, unterstützte der Einsatzleitwagen des LB Losheim durch Einrichtung einer Abschnittsführung im EA ABC-Abwehr.

    Hier waren umfangreiche Recherchen zum geladenen Gefahrgut erforderlich. Hierzu wurde auch das TUIS (Transport-Unfall Informationssystem) der chemischen Industrie miteinbezogen. Ein Angehöriger einer dem TUIS angeschlossenen Werkfeuerwehr beriet die Einsatzkräfte telefonisch und konnte ein Sicherheitsdatenblatt an die Einsatzleitung übersenden. Zusätzlich wurde der Fachberater Chemische Gefahren zur Einsatzstelle angefordert, der die Einsatzkräfte vor Ort beriet.

    Durch die gewonnen Informationen konnten die von dem geladenen Stoff ausgehenden Gefahren abgeschätzt werden. Bei der Ladung handelte es sich um einen Ausgangsstoff für die Reinigungsmittelherstellung.

    Der Entwässerungsraben, in den das Fahrzeug abgerutscht war, wurde eingedeicht. Hierzu wurden mittels Sandsäcken und Planen Dämme errichtet, ein Abflussrohr wurde mittels Kanaldichtkissen abgedichtet.

    Parallel wurde die abseits von Straßenbeleuchtung gelegen Einsatzstelle durch mehrere Flutlichtscheinwerfer ausgeleuchtet.

    Ein angefordertes Bergungsunternehmen sicherte den LKW mittels schwerer Bergewinde und Mobilkran gegen weiteres Abrutschen und umstürzen.

    Nachdem ein stationärer Zustand hergestellt worden war, wurde zunächst zur weiteren Planung der Bergung des Havaristen das Eintreffen eines weiteren Bergungsunternehmens sowie eines Vertreters des Transportunternehmens abgewartet.

    Durch ein nahgelegenes Karosserieunternehmen wurde freundlicherweise eine Halle zur Verfügung gestellt, in der sich die Einsatzkräfte während des Abwartens aufwärmen konnten. Durch die Malteser Stadtgliederung Merzig, die mit einem KTW und einem RTW auch die medizinische Absicherung der Einsatzkräfte gewährleistete, wurde in der Halle eine Versorgung mit Warmgetränken und Suppe organsiert.

    Nachdem ein Vertreter des Transportunternehmens eingetroffen war, wurde im Einvernehmen mit dem anwesenden Vertreter des LUA sowie den Bergungsunternehmen der Entschluss gefasst, das Fahrzeug im beladenen Zustand zu bergen.

    Durch die Einsatzkräfte wurden daher umfangreiche Maßnehmen getroffen, um beim Auftreten einer schlagartigen Leckage am Tank während der Bergung sofort einschreiten zu können. 
    Hierzu bereitete sich ein Trupp unter leichten Chemikalienschutzanzügen für seinen Einsatz vor. Ein Dekontaminationsplatz wurde vorbereitet. Um den Havaristen herum wurde umfangreiche Ausrüstung zum Auffangen, Abdichten und Umpumpen bereitgestellt.

    Gegen 0:30 Uhr konnte der Havarist schließlich durch zwei Mobilkräne und ein Bergefahrzeug gehoben und zurück auf die Fahrbahn gebracht werden. Anschließend erfolgte eine umfassende Leckage Kontrolle. Anschließend wurde der Havarist zu einem gesicherten Betriebsgelände verbracht, wo bei Tageslicht das Umfüllen der Ladung in ein Ersatzfahrzeug erfolgen soll.

    Die Einsatzkräfte konnten daraufhin nach rund sieben Stunden ihren Einsatz beenden und wieder in die jeweiligen Standorte einrücken. Hier schlossen sich zeitaufwändige Arbeiten zur Reinigung der verwendeten Ausrüstung und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft an.